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Resilient genug? Call for Papers zur Siggener Tagung Wissenschaftskommunikation 2025

Der Siggener Kreis sucht motivierte Teilnehmer*innen aus Wissenschaft und Medien, Politik, Wirtschaft und Kommunikation, die vom 27. bis 31.10. diskutieren möchten.

Der Siggener Kreis sucht motivierte Teilnehmer*innen aus Wissenschaft und Medien, Politik, Wirtschaft und Kommunikation, die vom 27. bis 31. Oktober auf Gut Siggen über das Thema
“Resilient genug?
Wissenschaft(skommunikation) im Widerstand gegen öffentliche und politische Angriffe?”
nachdenken und diskutieren möchten.
Teilnahmevoraussetzung ist ein Impulspapier (ca. eine bis maximal zwei Seiten), das bis zum 28. Juli 2025 einzureichen ist.
 

Donald Trumps Angriffe auf die Wissenschaft und Forschende in den USA sind deutlich härter ausgefallen als erwartet – das öffentliche Ringen um Definition, Geltungsbereich und Adressaten von Wissenschaftsfreiheit verschärft sich. Neben den gezielten Angriffen gegen Universitäten in den USA und anderswo besorgt die derzeitige Konfusion, die (relative) Sprachlosigkeit. Viele wissenschaftliche Einrichtungen, auch hierzulande, agieren in den aufflammenden Debatten unsicher.
Auch anderswo geraten die freie akademische Rede und die Autonomie der Wissenschaft im Sinne einer Selbstverwaltung z. B. an Universitäten unter wachsenden Druck – zum Beispiel durch autoritäre Regime, populistische Parteien, Ressentiments bestimmter Wählergruppen gegenüber „Eliten“ („Science Populism“). Das gilt besonders im Diskurs auf digitalen Plattformen oder in „alternativen Medien”. Die komplexen und verwirrenden Debatten stellen Wissenschaftskommunikation und -journalismus vor vielschichtige Herausforderungen – nicht zuletzt jene, wie diese Professionen widerständiger gegenüber diesen Entwicklungen
werden können und was dabei an strukturellen Innovationen notwendig wäre.
Auf der Siggener Tagung wollen wir zunächst Szenarien möglicher gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und politischer Entwicklungen mit Blick auf Herausforderungen für die Wissenschaftsfreiheit der kommenden zehn Jahre entwickeln und diskutieren. Dürfen oder können Wissenschaftskommunikation und Journalismus positive Szenarien befördern? Sind sie dabei Akteure? Wie können sie sich auf Worst-Case-Szenarien vorbereiten und Resilienz entwickeln.
Mögliche Fragen für das Impulspapier lauten:
 

  • Welche Beispiele für Angriffe auf Wissenschaft und Medien gibt es national und international?
  • Können und müssen Wissenschaft(skommunikation) und -journalismus Widerstand leisten? Welche Möglichkeiten hätten sie, und welche Ressourcen und Allianzen bräuchten sie dafür?
  • Wo verläuft die Grenze zwischen demokratischer Haltung und (partei-)politischer Positionierung? Was genau bedeutet das Neutralitätsgebot? Gibt es dazu Fallstudien?
  • Wie kann Wissenschaft proaktiv Angriffen vorbeugen? Wie zu einem
    gesellschaftlichen Miteinander beitragen?
  • Welche gesellschaftlichen, technologischen und politischen Trends sind absehbar und welche Akteure möchten sie vereinnahmen? Wie beeinflussen sie Wissenschaft und Kommunikation?
  • Welche Szenarien der politischen und gesellschaftlichen Entwicklung sind denkbar? Wie wirken sich diese auf die Wissenschaft und ihre Beziehung zur Öffentlichkeit aus?
  • Was ist unterdessen legitime Kritik an Wissenschaft? Wie gelingt eine Debattenkultur, in der legitime Kritik zugelassen und erwünscht bleibt und illegitime Kritik sanktioniert wird?
  • Welches Selbstverständnis haben Wissenschaft(skommunikation) und Wissenschaftsjournalismus in der heutigen Gesellschaft? Welche normativen Positionierungen sind für (Wissenschaft)skommunikation und -journalismus legitim und wo sind Grenzen?
  • Welche Mechanismen von Populismus, Desinformation, Wissenschaftsleugnung etc. sollten Akteuren der  Wissenschaft(skommunikation) geläufig sein, um angemessen mit ihnen umgehen zu können?
  • Welche Rolle spielen jeweils die verschiedenen Akteure der Wissenschaft(skommunikation), also z. B. Journalismus, Hochschulkommunikation, Forschungsförderung, Wissenschaftspolitik?
     

Wir gehen davon aus, dass es auch in diesem Jahr mehr Bewerbungen als Plätze geben wird.
Die Auswahl übernimmt eine Jury, die sich aus Vertreter*innen der Organisatoren und Partner sowie jeweils fachspezifischen Jurymitgliedern zusammensetzt.
Um vor Ort zeitlich flexibel zu sein, wollen wir die ausgewählten Impulse vorab allen Teilnehmenden bereits schriftlich zukommen lassen und ggf. nur einen Teil davon als Vortrag in die Tagung einbinden. Die Ergebnisse der Tagung sollen in Form einer Dokumentation online zugänglich gemacht werden.
Tagungskosten: Zusätzlich zu den An-/Abreisekosten fallen für die Tagung 300 Euro Übernachtungs- und Verpflegungskosten (Tagungsgebühr) an. Auf Antrag kann in Ausnahmefällen die Gebühr reduziert werden, z. B. für Journalistinnen und Journalisten.
 

Bitte senden Sie uns Ihre Bewerbungs-Impulse bis 28. Juli 2025 per E-Mail an beide Adressen:
e.hoffmann(at)verw.uni-koeln.de , und markus.weisskopf(at)table.media .
Wir freuen uns auf Ihre Zuschriften.
Herzliche Grüße
Das Siggen-Team


Seit 2013 gibt es die Siggener Denktage „Eine Woche Zeit für die Zukunft der Wissenschaftskommunikation“.
Die Siggener Tagung wird gefördert von der Alfred Toepfer Stiftung, der ZEIT Verlagsgruppe und der Claussen Simon Stiftung. Partner des Bundesverbands Hochschulkommunikation für die Siggener Tagung sind die Fachgruppe Wissenschaftskommunikation der DGPuK und
die Wissenschaftspressekonferenz (WPK).