Wir bringen Hochschulen ins Gespräch.

Wissenschaftsorganisationen verurteilen Angriff auf Ukraine und zeigen sich solidarisch

Solidarität mit der Ukraine zeigen die größten Wissenschaftseinrichtungen in Deutschland. In einer Stellungnahme der Allianz der Wissenschaftsorganisationen verurteilen sie den russischen Angriff scharf – und zeigen Konsequenzen für die Wissenschaftsfreiheit und wissenschaftliche Kooperationen auf. Auch der Bundesverband Hochschulkommunikation ist zutiefst bestürzt über den russischen Angriff auf einen souveränen Staat in Europa.

Fahne Ukraine

#StandWithUkraine: Auch die deutsche Wissenschaftslandschaft zeigt sich solidarisch mit der Ukraine

Angriff auf die Freiheit, Demokratie und Selbstbestimmung

„Die Allianz sieht in der russischen Invasion einen Angriff auf elementare Werte der Freiheit, Demokratie und Selbstbestimmung, auf denen Wissenschaftsfreiheit und wissenschaftliche Kooperationsmöglichkeiten basieren“, heißt es in der Stellungnahme vom 25. Februar 2022.

In der Allianz der Wissenschaftsorganisationen haben sich die Deutsche Forschungsgemeinschaft, die Alexander von Humboldt-Stiftung, der Deutsche Akademische Austauschdienst, die Fraunhofer-Gesellschaft, die Helmholtz-Gemeinschaft, die Hochschulrektorenkonferenz (HRK), die Leibniz-Gemeinschaft, die Max-Planck-Gesellschaft, die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina und der Wissenschaftsrat zusammengeschlossen.

Sie alle unterhalten seit langem „vielfältige und fruchtbare wissenschaftliche Kooperationen“ mit ihren Partnern in der Ukraine. „Ihnen gilt in diesem Moment unsere uneingeschränkte Solidarität!“, so die Allianz in ihrer Stellungnahme. Zuvor hatte auch der Präsident der HRK, Prof. Dr. Peter-André Alt, im Namen der HRK Solidarität mit der ukrainischen Bevölkerung und den Hochschulen im Land bekundet.
 

Solidarität und Gedanken an die Partner*innen

Auch der Bundesverband Hochschulkommunikation verurteilt den kriegerischen Akt auf die Ukraine und den Bruch des Völkerrechts. "Wir alle sind sehr besorgt. Unsere Solidarität und unsere Gedanken sind bei unseren Partner*innen in der Wissenschaft in der Ukraine: Den Partnerhochschulen, allen ukrainischen Studierenden an unseren Hochschulen sowie allen anderen Leidtragenden dieses Krieges", sagt die Vorsitzende des Verbandes Julia Wandt. "Die Freiheit von Wissenschaft, Forschung und Lehre sowie das gemeinschaftliche Leben und Wirken im Wertekanon einer Demokratie sind Grundpfeiler unserer Tätigkeit im Bundesverband Hochschulkommunikation und seiner Mitgliedseinrichtungen."
 

Zusammenarbeit mit Ukraine fortsetzen

Die Allianz der Wissenschaftsorganisationen macht sich für die weitere uneingeschränkte Zusammenarbeit mit ukrainischen Partner*innen stark. Alle Mitgliedseinrichtungen sind „fest entschlossen, unsere Kontakte und die intensive Zusammenarbeit mit unseren ukrainischen Partnern auf allen Ebenen fortzusetzen“, betonen die Organisationen.

Das gelte für den Studierendenaustausch ebenso wie für die Förderung bilateraler Forschungsprojekte und den Aufbau sowie die Nutzung wissenschaftlicher Infrastrukturen.
 

Hilfsprogramme für Ukrainer*innen

Die Allianz der Wissenschaften plant umfassende Hilfsprogramme für Studierende und Wissenschaftler*innen, die in Folge der russischen Aggression ihr Land verlassen müssen.

Die Allianz möchte in enger Abstimmung untereinander sowie mit der Bundesregierung und anderen politischen Entscheidungsträger*innen über weitere Schritte beraten.
 

Zusammenarbeit mit Russland aussetzen

Wissenschaftliche Kooperationen mit staatlichen Institutionen und Wirtschaftsunternehmen in Russland sollten – so die Allianz – jedoch „mit sofortiger Wirkung bis auf weiteres eingefroren werden“.

Deutsche Forschungsgelder dürften Russland nicht mehr zu Gute kommen, gemeinsame wissenschaftliche und forschungspolitische Veranstaltungen sollten nicht mehr stattfinden – und neue Kooperationsprojekte sollten aktuell nicht initiiert werden, so die Allianz weiter.

Eine Aussetzung aller „von uns aktuell geförderte(n) Projektaktivitäten mit Partnerinstitutionen in der Russischen Föderation“ fordert auch der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) in einem internen Schreiben an die Projektverantwortlichen laufender DAAD-Projektförderungen mit Partnerinstitutionen in der Russischen Föderation.
 

Negative Folgen für die Wissenschaft

„Die Allianz ist sich der Folgen dieser Maßnahmen bewusst und bedauert diese für die Wissenschaft zugleich außerordentlich. Viele Forschungsarbeiten sind auf Jahre angelegt und werden durch die aktuelle Kriegssituation massiv beeinträchtigt“, bedauern die Wissenschaftsorganisationen.

„Daher gilt auch unseren langjährigen russischen Kooperationspartnern, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die über die Invasion Russlands in die Ukraine selbst entsetzt sind, unsere Solidarität.“


Mehr Informationen:

Elke Zapf