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Wissenschaftsbarometer 2021: Vertrauen in Wissenschaft und Forschung ist weiterhin hoch

Das Vertrauen der Deutschen in Wissenschaft und Forschung ist weiterhin hoch. Das belegt das aktuelle Wissenschaftsbarometer 2021 von Wissenschaft im Dialog (WiD). Es ist bereits die vierte Datenerhebung in Zeiten der Corona-Pandemie – und sie zeigt auch den Wunsch nach wissenschaftlicher Politikberatung.

Wissenschaftsbarometer 2021

61 Prozent vertrauen der Wissenschaft „voll und ganz“

Die meisten Mensch in Deutschland haben ein hohes Vertrauen in Wissenschaft und Forschung:

  • 61 Prozent der Befragten geben im Wissenschaftsbarometer 2021an, eher oder voll und ganz in Wissenschaft und Forschung zu vertrauen.
  • Das sind ähnlich viele wie bei der Erhebung im November des letzten Jahres (2020: 60 %) und deutlich mehr als vor Beginn der Corona-Pandemie (2019: 46 %, 2018: 54 %, 2017: 50 %).

Besonders ausgeprägt ist dieses Vertrauen bei den 14 bis 39-Jährigen:

69 Prozent wünschen sich wissenschaftliche Politikberatung

Mehr als zwei Drittel der Befragten wünschen sich derzeit auch wissenschaftliche Politikberatung:

  • 69 Prozent der Befragten sind der Ansicht, dass politische Entscheidungen auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhen sollten.
  • 75 Prozent finden, dass Wissenschaftler*innen sich öffentlich äußern sollten, wenn politische Entscheidungen wissenschaftliche Erkenntnisse nicht berücksichtigen.
  • Eine aktive Einmischung von Wissenschaftler*innen in die Politik wünschen sich dagegen nur 32 Prozent.

79 Prozent vertrauen Ärzt*innen in der Pandemie

Auch das Vertrauen in Wissenschaft und Medizin im Kontext der pandemischen Lage ist hoch:

  • 79 Prozent der Befragten vertrauen den Aussagen von Ärzt*innen und medizinischem Personal,
  • 73 Prozent vertrauen der Wissenschaft.
  • Wenig Vertrauen genießen dagegen mit nur 34 Prozent die Aussagen behördlicher oder amtlicher Vertreter sowie seitens der Politik.

39 Prozent bleiben skeptisch

Trotz des insgesamt hohen Vertrauens gibt es auch skeptische Positionen:

  • 39 Prozent der Befragten stimmen der Aussage „Wissenschaftler sagen uns nicht alles, was sie über das Coronavirus wissen“ eher oder voll und ganz zu (19 % unentschieden, 40 % stimmen eher nicht oder nicht zu).
  • 26 Prozent stimmen der Aussage, dass die „Pandemie zu einer größeren Sache gemacht werde, als sie eigentlich ist“, zu (12 % unentschieden, 61 % stimmen nicht oder eher nicht zu).

65 Prozent befürworten Forschungsförderung

Die öffentliche Finanzierung von Grundlagenforschung befürworten aktuell knapp zwei Drittel der Befragten:

  • 65 Prozent stimmen der Aussage „Auch wenn sich kein unmittelbarer Nutzen ergibt, sollte Forschung, die neue Erkenntnisse liefert, öffentlich finanziert werden“ eher oder voll und ganz zu.

Das ist besonders unter Befragten mit hohem formalen Bildungsniveau der Fall (74 Prozent). (> Broschüre zum Wissenschaftsbarometer 2021)

40 Prozent informieren sich im Internet

Eine wichtige Veränderung gibt es bei den Informationskanälen, mit denen sich die Befragten über Wissenschaft und Forschung informieren.

Hier überholt das Internet im Jahr 2021 zum ersten Mal das Fernsehen als Informationsquelle:

  • 40 Prozent der Befragten nutzen das Internet häufig oder sehr häufig, um sich über Wissenschaft und Forschung zu informieren,
  • 37 Prozent machen entsprechende Angaben für das Fernsehen.

Online informieren sich besonders Jüngere und Befragte mit hohem formalen Bildungsniveau über wissenschaftliche Themen. (> Detaillierte Ergebnisse des Wissenschaftsbarometers 2021 nach Subgruppen)

48 Prozent nutzen Webseiten und Mediatheken

Im Internet wiederum wählen die Befragten ihre Informationsquellen über Wissenschaft und Forschung sehr bewusst aus:

  • 48 Prozent der Befragten informieren sich häufig oder sehr häufig auf Webseiten und Mediatheken von Nachrichtenmedien,
  • 33 Prozent informieren sich über YouTube und weitere Videoplattformen,
  • 16 Prozent über Podcasts.

Auf den Webauftritten wissenschaftlicher Einrichtungen informiert sich rund ein Fünftel der Befragten (sehr) häufig. (> Broschüre zum Wissenschaftsbarometer 2021)

Regelmäßige Umfragen seit 2014

Das Wissenschaftsbarometer gibt es bereits seit dem Jahr 2014. Wissenschaft im Dialog will seitdem regelmäßig von einem bevölkerungsrepräsentativen Querschnitt wissen:

  • Wie ist es um das Vertrauen in die Wissenschaft bestellt?
  • Welche gesellschaftliche Rolle spielen Wissenschaft und Forschung in den Augen der Bürger*innen?
  • Wie groß ist das Interesse an wissenschaftlichen Themen und
  • welche Kanäle nutzen die Menschen, um sich zu informieren?

Förderer und Unterstützer des Projekts sind die Robert Bosch Stiftung und die Fraunhofer-Gesellschaft.

Quellen:

Mehr Informationen:

Elke Zapf